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Bolzoni-Marcon-und-Suter

Der FCRJ bodigt den FC Biel

Gegen den FC Biel gerät der FCRJ noch im ersten Durchgang in Unterzahl. Dank einer Willensleistung und eines Treffers von Dimitri Volkart gewinnt der FCRJ auch das zweite Spiel unter Coach David Sesa.

Der folgende Beitrag ist am 29. August 2022 in der Linth Zeitung erschienen:

Mental waren die 365 Zuschauer beim Spiel zwischen dem FC Rapperswil-Jona und dem FC Biel in der 43. Minute bereits in der Pause, ehe es dann vor dem Halbzeitpfiff doch noch hitzig wurde. Zuvor waren ein paar Chancen auf beiden Seiten, vereinzelte hübsche Kombinationen und das eine oder andere harte Foul zu sehen gewesen. Ein Foul aus der 43. Minute, das bewertete Schiedsrichter Johannes von Mandach dann aber doch als zu hart und schickte Goalie Diego Yanz unter die Dusche. Was war passiert?
Die FCRJ-Abwehr war zu weit aufgerückt und Biels Aussenläufer Fabio Morelli wurde auf die Reise geschickt. Goalie Yanz stürmte dabei aus seinem Kasten und traf den Bieler. Ob hier angesichts der Tatsache, dass sich Morelli abgedreht und mit dem Rücken zum Tor stand sowie dem Umstand, dass zwei Rapperswil-Joner auf gleicher Höhe wie Yanz waren, die rote Karte gezückt werden muss, das soll so im Raum stehen bleiben.

Neue Ausgangslage
Ob die Teams das wollten oder nicht – die rote Karte hatte die Vorzeichen für die 2. Halbzeit auch psychologisch verändert. Biel war ursprünglich ins Grünfeld gereist mit der Motivation zu punkten. Der Platzverweis führte dazu, dass Biel nun nicht nur punkten sollte und wollte, sondern es entstand der Druck zwingend siegen zu müssen. Im Hinterkopf hatten die Seeländer wohl auch ihre Krisensitzung von Anfang Woche, denn drei Spiele und drei Pleiten waren nicht der Auftakt, den sich Biel in der diesjährigen Promotion League Saison vorgestellt hatten.
Anders wirkte sich die rote Karte auf den FCRJ aus. Von der Erwartungshaltung gewinnen zu müssen, lautete die Devise von Trainer David Sesa nach dem Platzverweis: „Defensiv kompakt stehen und versuchen die Null zu halten. Nach vorne wird sich früher oder später eine Möglichkeit ergeben.“ So war es dann auch. Biel hatte im zweiten Durchgang zwar mehr Ballbesitz, die Ideen waren aber zu wenig kreativ, um den FCRJ wirklich ins Wanken zu bringen. Die von Sesa genannte Möglichkeit ergab sich dann in der 58. Minute. Nach einem Ballgewinn der Rapperswiler Hintermannschaft wurde Nicola Suter lanciert. Der Aussenläufer behielt das Auge für den miteilenden Dimitri Volkart, dessen erster Schuss zwar noch auf der Linie von zwei Bielern gerettet wurde, doch Volkart reagierte im Nachsetzen als schnellster und drückte den Ball im zweiten Versuch über die Linie. Beim FCRJ sprangen nicht nur alle Feldspieler in Richtung des Torschützen, sondern gefühlt die gesamte Ersatzbank inklusive des Staffs. „Ich glaube der Jubel war heute ein symbolischer Ausdruck dafür, wie stark das Teamgefüge in dieser Mannschaft ist“, beurteilte Coach Sesa den ausgelassenen Jubel.

Heims souveräner Auftritt
In der Folge stand der FCRJ den Bielern die eine oder andere Chance zu, doch der für Yanz eingewechselte Goalie Calvin Heim agierte äusserst sicher und entschärfte alles, was auf seinen Kasten zuflog. In einer hektischen Schlussphase behielt der FCRJ die Nerven und den Dreier mit einer aufopfernden Leistung zu Hause. „Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die Moral sowie Einsatz bewiesen hat und ich bin froh, dass wir zu Null gespielt haben. Wir haben zwar noch viel Arbeit vor uns, aber solche Arbeitssiege wie heute tun uns gut“, resümiert Sesa seinen zweiten Sieg im zweiten Spiel mit dem FCRJ (elha).

 

Rapperswil-Jona – Biel 1:0 (0:0)
Stadion Grünfeld. – 365 Zuschauer. – SR: Johannes von Mandach.
Tore: 58. Volkart 1:0.
Rapperswil-Jona: Yanz; Lovisa, Cinquini, Harperink, Markaj; Bolzoni; Alshikh (43. Heim), Marcon (46. Rohrbach); Suter (81. Bahtiyari), Konan (46. Volkart), Grasso (76. Khoshekdaman).
Biel: Givot; Beqaj, Affolter, Mäder, Djacko (76. Trabelsi); Mveng, Aboud; Morelli, Mourelle (69. Hamidi), Spataro (69. Teixeira); Nsiala (76. Santos).
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Mesonero, Fejzulahi, Herter, Stettler, Daniel, Muzangu, Sodano und Subotic.
Verwarnungen: 22. Mveng, 34. Morelli, 66. Mourelle, 79. Affolter, 86. Grivot, 87. Bahtiyari, 87. Hamidi, Platzverweis: 43. Yanz.