Foto: unsere Frauen vor dem Spiel in Basel
AWSL: FC Basel – FC Rapperswil-Jona 0:0
Die FCRJ Frauen schreiben weiter an der bemerkenswerten Geschichte dieser Saison. Ein 0:0 beim favorisierten FC Basel mag auf dem Papier nüchtern wirken, doch wer die 90 Minuten erlebte, weiss: Das war wieder ein Statement unserer Mannschaft. Und es passt zur Saisonlogik des FCRJ – erst der Sieg im Hinspiel, nun auswärts erneut ein Punkt. Basel-Schreck? Der Begriff drängt sich langsam auf.
Die Partie begann allerdings so, wie es die Hierarchie erwarten liess. Basel übernahm in den ersten 20 Minuten das Kommando, kombinierte sauber, drückte die Gäste tief und kam früh zu zwei gefährlichen Abschlüssen. Der FCRJ verteidigte zunächst vor allem reaktiv, ordnete sich, wartete, atmete durch. Und genau in diesem Moment kippte das Momentum.
Plötzlich spielten die Rosenstädterinnen mutiger, höher, selbstverständlicher. Paige Bailey Gayle entwischte der Basler Hintermannschaft, stand alleine vor der Torhüterin und versuchte frech zu lupfen – doch der Ball prallte der Keeperin im Eins-gegen-eins ins Gesicht. Ein Szenenbild für diesen Nachmittag – Rappi war nicht beeindruckt, sondern angriffslustig. Kurz darauf streichelte Julia Ruf den Ball aus 20 Metern an die Latte.
So blieb es beim 0:0 zur Halbzeit, doch Rappi war nun endgültig im Spiel. Und der Gast kam nach der Pause noch entschlossener zurück. Aggressiv, organisiert und mit klarer Spielidee. Wieder war es Ruf, die nach einem starken Solo von der Seite nur knapp verzog. Basel seinerseits suchte nach Lösungen, fand jedoch kaum welche – zu konsequent, zu diszipliniert das Defensivverhalten des FCRJ.
Erst in den Schlussminuten, als die Kräfte zu schwinden drohten und Basel das Risiko erhöhte, geriet das Team nochmals in Bedrängnis. Aber selbst diese Phase überstand Rappi. Und so blieb es beim 0:0.
Kein Wunder, dass sich Sportchef Dario Semadeni nach Schlusspfiff sehr erfreut zeigte: «Es war ein sehr gutes Spiel von uns, eine Willensleistung des Teams. Der Trainerstaff hatte die Mannschaft hervorragend eingestellt und der «Game Plan» wurde sehr gut umgesetzt.»
Noch beeindruckender die Bilanz: Vier von sechs möglichen Punkten gegen ein ambitioniertes Basel, das sich eigentlich in anderen Tabellenregionen wähnt. Dazu Platz sieben mit mittlerweile neun Punkten – und ein beruhigendes Polster von sechs Zählern auf die Abstiegsränge.