Challenge League – FC Rapperswil-Jona – FC Wil 1:2 (1:2):
Es war angerichtet: Flutlicht im Grünfeld, das Kantonsderby gegen Wil, das Debüt von Trainer Selcuk Sasivari – und ein Publikum, das spürbar nach einem Erfolg lechzte. Doch am Ende blieb die Euphorie im Hals stecken. Der FC Rapperswil-Jona zeigte über weite Strecken Fussball mit Charakter, Leidenschaft und Spielwitz – und verlor dennoch 1:2.
Der Abend begann so, wie ihn sich der neue Coach sicher nicht vorgestellt hatte: Noch keine sechzig Sekunden waren gespielt, da tauchte Wil erstmals brandgefährlich vor Omerovic auf. Der Rappi-Keeper reagierte blitzschnell, verhinderte den Fehlstart – und weckte damit seine Vorderleute.
In den ersten zehn Minuten diktierte Wil das Geschehen, attackierte früh, presste kompromisslos, suchte jeden Zweikampf. Doch dann, nach einer Viertelstunde, änderte sich das Bild. Der FCRJ schüttelte den Druck ab, begann Fussball zu spielen – richtig schönen sogar. Die Bälle liefen, zwei, drei Stationen genügten, um das Spiel aufzuziehen, meist über die rechte Seite.
In der 26. Minute lag der Führungstreffer in der Luft: Filipe de Carvalho wurde im Strafraum unsanft gefällt – Penalty! Doch Kamberi scheiterte, Wils Goalie ahnte die Ecke. Es war der Moment, der das Spiel kippen sollte. Nur zwei Minuten später bestrafte Wil die vergebenen Chancen eiskalt: Edis Bytyqi traf nach einem schnellen Vorstoss zum 0:1.
Doch Rappi reagierte beeindruckend. Angetrieben von Marchand und Charveys rollte Angriff um Angriff auf das Wil-Tor. Kurz vor der Pause wurde die Mühe belohnt: Alexis Charveys erzielte nach schöner Vorarbeit von Schmidt den verdienten Ausgleich (45.). Das Grünfeld schien an die Wende zu glaben – für genau eine Minute. Denn im Gegenzug schlug ausgerechnet Simone Rapp eiskalt zurück. 1:2. So ging es in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit gehörte vermehrt dem FCRJ, der dem Rückstand hinterher rannte. Viel Ballbesitz, aber zu wenig Ertrag. Chancen waren da: Schmidt prüfte den Torhüter (71.), Kamberi scheiterte erneut, und auch Bakayoko kam spät zu einer guten Möglichkeit. Doch das Tor wollte nicht mehr fallen. So blieb es bei der schmerzhaften Niederlage.